Zum Bild einer Stadt und ihres Charakters gehören auch die Friedhöfe.
Historische Friedhöfe und speziell die Kirchhöfe spiegeln unser kulturelles und gesellschaftliches Erbe wider und sind bedeutende Orte der Erinnerung. Der St.-Sylvester-Kirchhof als ältester Begräbnisplatz in der Stadt Quakenbrück ist als erhaltenswertes Kleinod einmalig im Osnabrücker Land. Und das liegt nicht nur an der ganz besonderen Atmosphäre, die diese Insel der Ruhe bietet, sondern auch an den erhaltenswerten Grabdenkmälern aus vier Jahrhunderten.
Zusammen mit der Kirche bildete der Kirchhof den Mittelpunkt des gesamten städtischen und christlichen Lebens: Taufe, Heirat und schließlich Beerdigung fanden hier neben den regelmäßigen Kirchgängen als gesellschaftliche Ereignisse statt
Einen illustrierten Führer über den Kirchhof erhalten Sie für 2 Euro in der Tourismus-Information Artland und im Stadtmuseum Quakenbrück.
Geschichte:- Quakenbrück galt als Meierhof der Osnabrücker Bischöfe, die hier 1235 eine Stiftsburg gründeten, wobei der Ort erstmals erwähnt wurde. Die Kirche war im Besitz mehreren Patronen, doch wird seit 1296 nur noch St. Sylvester genannt. Stift bis 1261 zunächst in Badbergen, danach in Quakenbrück, seit 1275/76 residierten die Kanoniker in Bramsche und 1489 folgte die Rückführung des Stiftes nach Quakenbrück.
- Die St. Sylvester Kirche, gilt als „Heimatkirche des Hermann Bonnus“
- 1548 misslang der Versuch, die Kirche zu rekatholorisieren. Während des Dreißigjährigen Krieges wechselten die katholischen und evangelischen Pfarrer je nach Kriegslage. 1650 wurde das Stift aufgelöst und Quakenbrück wurde bikonfessionell, obwohl die Pastoren im Normaljahr 1624 die Bibel verwendeten, die Hermann Bonnus der Gemeinde geschenkt hatte. Das Patronat liegt seitdem beim Rat der Stadt.
Geschichten / Legenden:- „Artländer Drache“ am Kirchengestühl
- Hermann Bonnus: Reformator von Stadt und Hochstift Osnabrück: Hielt im Mai 1543 die erste Predigt in St. Sylvester, was zur Einführung der Reformation in seiner Vaterstadt führte. Außerdem schenkte er der Gemeinde seine 1534 gedruckte plattdeutsche Melanchthon-Bibel, die alljährlich am Trinitatissonntag zur Ansicht ausgestellt wird.