Nortrup wurde erstmals im Jahr 1169 als „Norttorpe“ urkundlich erwähnt. Vier Familien bildeten mit ihren Höfen die erste Reihensiedlung, weitere folgten. In der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts errichtete die Adelsfamilie von Dincklage einen Wohnsitz. Das idyllisch gelegene Wasserschloss Gut Loxten gelangte 1682 durch Verkauf in den Besitz der Familie von Hammerstein, die es noch heute bewohnt. Durch den Bau der Eisenbahnlinie Quakenbrück – Rheine in den siebziger Jahren des 19. Jahrhunderts und der damit einhergehenden Industrialisierung entwickelte sich Nortrup von einer bäuerlichen zu einer modernen, ländlichen, von zwei Industriebetrieben geprägten Gemeinde.
Der Reiz der Vergangenheit ist jedoch keinesfalls verloren gegangen, auch zahlreiche typische Artländer Fachwerkhäuser erinnern noch heute an die „gute, alte Zeit“. Schmucke, mit viel Liebe zum Detail restaurierte historische Heuerlingshäuser sind hier ebenso zu finden wie zeitgenössische Architektur in verkehrsberuhigten Wohngebieten.
Aber auch modernste Technik auf Weltniveau hat hier in Nortrup ihren historischen Ursprung. Der Ingenieur Hermann Kemper erarbeitete in den 1930-er Jahren die Grundlagen für die Magnetschwebetechnik. Doch auch alltäglichere Produkte werden gefertigt. Der Verpackungsspezialist Delkeskamp und die Fleischwarenfabrik The Family Butchers produzieren mit zusammen mehr als 1.400 Mitarbeitern Markenartikel, die den Namen Nortrup in alle Himmelsrichtungen tragen.
Nortrup ist eine aktive Gemeinde. Egal ob Reiten, Tennis oder Schießsport, Schwimmen, Wandern oder Kegeln, die Angebote sportlicher Aktivitäten sind vielfältig. Ruhige Wege in reizvoll intakter Natur laden zudem zum Radwandern ein. Das „Reitbachpädgen“ ist nur ein Angebot unter vielen. Natürlich hat das örtliche Vereinsleben traditionelle Bedeutung. Neben den Schützenfesten genießt das jährliche Erntefest im August einen hohen Stellenwert. Ein festlicher Motto-Wagenumzug mit anschließender geselliger Tanzveranstaltung, der Besucher aus der ganzen Region nach Nortrup lockt, bildet den Abschluss der Erntesaison.